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AutorenbildIngrid Rebele

Was bedeutet schamanische Aufstellung?

Die Arbeit mit Aufstellungen hat sich in den letzten Jahrzehnten als eine bemerkenswert effektive Methode etabliert, um tiefsitzende emotionale, psychische und sogar körperliche Blockaden zu lösen. Es gibt verschiedene Ansätze und es ist beeindruckend, dass diese Methode so zugänglich ist.


Gleichzeitig möchte ich betonen, dass eine jahrelange Ausbildung erforderlich ist, um diese Arbeit auf einem tiefen und professionellen Niveau durchzuführen.


Nur durch intensive Schulung und Erfahrung kann man die notwendige innere Haltung, Achtsamkeit und maßgeschneiderte Techniken entwickeln, um die volle Wirksamkeit der Aufstellungsarbeit sanft und leicht zu entfalten. Das sind Grund-Voraussetzungen, um die Menschen, die daran teilnehmen, achtsam zu begleiten.


In diesem Beitrag möchte ich erläutern, wie sich in meinen Augen eine schamanische Aufstellung von der systemischen Familienaufstellung unterscheidet, bzw. verbindet und was dich bei meinen Seminaren erwartet.


Spiritualität vs. Esoterik

Der Begriff Schamanismus wird heute durch den Hype in den sozialen Medien oft mit Esoterik in Verbindung gebracht und wirkt dadurch manchmal ganz schön ausrangiert. Doch es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen Esoterik und Spiritualität. Während Esoterik oft das Ego in den Vordergrund stellt und es fördert, geht es in der Spiritualität darum, das Ego zu schulen, zu formen und zu einem achtsamen und bescheidenen Dasein zu gelangen. Spiritualität bedeutet nicht, dass wir selbst der Mittelpunkt sind, sondern dass wir Raum geben, ihn halten und dem Wohl des größeren Ganzen dienen.


Was ist Schamanismus - ein Definitionsversuch

Es gibt viele verschiedene Schamanische Richtungen: ob sibirischer, hawaiianischer, nordamerikanischer, mongolischer oder keltischer Schamanismus u.n.v..m. - wie du siehst, diese Liste ist nicht erschöpfend, da Schamanismus in allen Kulturen existiert und jede Region ihre eigene Interpretation und Praxis hat. Hier ein paar Punkte die sie jedoch nahezu alle gemeinsam haben:


  • Verbindung zur geistigen Welt u.a. durch Meditation, Körperarbeit oder Atemtechniken.

    Schamanen nutzen Trommeln, Gesang, Tanz, Meditation um in die Anderswelt zu reisen und Veränderungen in der Gegenwart zu erwirken.

  • Transformation: Ein zentrales Anliegen des Schamanismus ist die positive Transformation auf physischer, emotionaler, geistiger und spiritueller Ebene. Schamanen helfen dabei, u.a. Seelenanteile zurückzuholen und negative Energien zu wandeln.

  • Naturverbundenheit: Schamanen sehen die Natur als lebendig und beseelt an. Sie betrachten die Natur als eine Quelle von Wissen und Heilung. Jedes Lebewesen steckt voller Weisheit. In Achtsamkeit und Demut begegnet der Schamane Mutter Natur und bittet um Unterstützung.

  • Rituale und Zeremonien: Rituale und Zeremonien werden genutzt, um Übergänge zu markieren oder Dank und Respekt zu zeigen.

  • Ahnenverehrung: Viele schamanische Traditionen legen großen Wert auf die Verbindung zu den Ahnen. Mit der Kraft der ahnen und in Verbundenheit leben.

  • Wiederherstellung von Harmonie und Gleichgewicht: Schamanen arbeiten daran, das Gleichgewicht in einer Person, Gemeinschaft oder Umwelt wiederherzustellen. Dies geschieht durch die Harmonisierung der Energien und die Wiederherstellung der Verbindung zwischen allen Aspekten, Mensch und Natur.


Alle die oben genannten Punkte finden sich in der Aufstellungsarbeit, so, wie ich sie in den schamanischen Aufstellungs-Seminaren praktiziere, wieder.

Letztendlich hat jeder von uns schamanische Wurzeln und ist in seinem Herzen Schamane/ Schamanin. Es ist das Natürlichste und Selbstverständlichste. Es ist unsere Natur. Die klassische systemische Aufstellungsarbeit unterscheidet sich gar nicht so sehr davon - vielleicht wird auf das Trommeln und die Ritualarbeit eher verzichtet, schließt es jedoch nicht aus.


Die ethische Grundhaltung und Achtsamkeit, sowie die Klarheit & Transparenz in der Arbeit sind in jeglicher Aufstellungsform unerlässlich.


Das "Schamanischste", was wir tun können ist die Verbindung zu uns selbst herzustellen.


Die Verbindung zu uns selbst gelingt uns:

  • indem wir uns mit der Natur und unserem Herzen verbinden (Ritualarbeit).


  • indem wir Ruhe finden und in Gleichklang mit uns selbst schwingen - Meditation & Achtsamkeitsübungen praktizieren.


  • indem wir mehr aufmerksames Zuhören als Reden praktizieren und ehrliches Interesse am Gegenüber haben.


  • Indem wir uns bewusst werden, dass wir nur ein kleines Rädchen an einem Großen Rad sind, jedoch ohne diesem Rädchen, das Rad nicht funktionieren würde. Wir haben unseren Platz im Leben.


  • Dankbarkeit ist ein Schlüssel zum Glück. Sich bewusst werden, über das eigene Leben und welche Chancen es uns bietet.


  • Verzeihen und Loslassen der Vergangenheit alter Ereignisse und Geschichten - JETZT ist der Moment der Veränderung. Durch Bewusstwerdung das eigene System wieder in Balance bringen.


  • Urteilsfrei vs. Wertfrei, d.h. wir lassen andere Perspektiven zu und erlauben uns eigene Werte zu leben.


  • Die Atmung als Lebenselixier. Atemtechniken, um einen gesunden Lebensfluss zu generieren oder in Trancezustände zu gelangen.



Wie definiere ich schamanische Aufstellungsarbeit:

Die schamanische Aufstellung ist eine tiefgreifende, ganzheitliche Methode, die traditionelle Aufstellungsarbeit mit schamanischen Techniken verbindet, um ein ganzheitliches Ergebnis zu erzielen. Diese Arbeit zielt darauf ab, nicht nur die seelischen, sondern auch die energetischen und körperlichen Ebenen des Menschen in den Prozess mit einzubeziehen. Dabei wird der Mensch in seiner Gesamtheit betrachtet – als Einheit von Körper, Geist und Seele. Nicht nur der Verstand, sondern insbesondere das Herz und Seelenanteile werden mit einbezogen.


Der Körper - unser Atem:

Ein zentrales Element der schamanischen Aufstellungsarbeit ist also die aktive Einbindung des Körpers. Dies geschieht häufig durch den Einsatz von bewährten Körperübungen & Atemtechniken, die es ermöglichen, tiefsitzende Blockaden zu lösen und den Energiefluss im Körper zu harmonisieren.

Der Körper wird in dieser Arbeit als Träger von Erinnerungen und Emotionen verstanden, die im Rahmen der Aufstellung aktiviert und transformiert werden können.


Seelenanteile:

Ich denke einer der wesentlichsten Unterschiede ist die Arbeit mit verlorenen Seelenanteilen, Herzanteilen und Verwechslung mit nicht eigenen Anteilen.


Ein Ritual zur Rückgabe von Herzanteilen kann sofortige Erleichterung bringen und den Weg für neue Begegnungen öffnen. Ähnlich wie bei einer klassischen Familienaufstellung wird nicht nur der Platz an der Seite einer Person frei, sondern auch ihr Herz-Raum, wodurch neue Beziehungen wieder möglich werden.


Im Laufe unseres Lebens knüpfen wir zahlreiche Verbindungen, geben Versprechen und schwören Freundschaftseide. Oft sind wir uns nicht bewusst, wie tief und nachhaltig uns diese Bindungen prägen. Besonders nach Trennungen, sei es in Beziehungen oder Freundschaften, halten uns diese unsichtbar gesponnenen Fäden zurück und erschweren es, neue Verbindungen einzugehen. Auch mit Familienmitgliedern, selbst solchen, die nicht mehr leben, schaffen wir aus verschiedenen Gründen oft so starke Bindungen, dass sie unser eigenes Vorankommen im Leben blockieren. Nicht selten erlebe ich in meiner Arbeit, dass die Verstorbenen in einer Aufstellung lebendiger erscheinen als die Lebenden.

Das Lösen dieser unsichtbaren Verbindungen ist von unschätzbarem Wert und kann große Erleichterung bringen. Es ermöglicht uns, ein authentisches und erfülltes Leben zu führen.


Ernährung & Feiern - ein Akt der Selbstliebe.

""Den Körper mit ins Boot holen." Das gelingt sehr gut durch äußere Einflüsse, wie die bewusste Ernährung während der Aufstellungstage (viel Wasser, wenig Zucker und vegetarische Küche). Du bist, was du isst - und nicht nur das, sondern auf Zellebene ist es wichtig, dass alte Muster abfließen können und Platz für neue Dinge zu schaffen. Ernährung ist ein Akt der Selbstliebe. Und genauso verhält es sich mit der Ruhe und Regenerations-Zeit - sie ist Nahrung für deine Seele. Du wirst in dieser Arbeit neben den Aufstellungsprozessen auch folgende Aspekte kennenlernen:


  • Was mute und führe ich meinem Körper zu, wie sorge ich gut für das Zuhause meiner Seele?


  • Das Leben feiern. Das Feiern gehört auch zur Integration und Ganzwerdung und darf nicht fehlen. Tanzen, Singen, Trommeln... was immer stimmig ist, wird einfließen und dich unterstützen.




Integrationszeit

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Aufstellungsarbeit ist die sogenannte Integrationszeit. Nach der Aufstellung wird dem Klienten Zeit und Raum gegeben, um die gemachten Erfahrungen zu verarbeiten und zu integrieren. Diese Integrationsphase ist entscheidend, um die Veränderungen nachhaltig zu verankern.


Ruhephasen, Integration und Mußezeit. Genug Raum, die Gedanken schweifen zu lassen, sich auszuruhen, nachzuspüren.


Was tut dir gut? Die eigene Intuition schulen, dem Bauchgefühl folgen. Einfach DU sein.


Loslassen, was nicht zu dir gehört.

Das Loslassen spielt in der schamanischen Aufstellungsarbeit eine zentrale Rolle. Es wird als aktiver Prozess verstanden, bei dem der Klient bewusst alte Muster, Glaubenssätze oder energetische Blockaden loslässt. Dieser Prozess wird durch die schamanischen Techniken, wie das Arbeiten mit der Trommel, der Rassel oder dem Gesang und Ritualarbeit unterstützt. Durch diese bewusste Handlung entsteht eine Kraft der Selbstermächtigung und bringt uns zurück in die Eigenverantwortung. Durch das Übernehmen/ annehmen der eigenen Verantwortung erhalten wir wieder innere Antworten und werden zum Gestalter unseres eigenen Lebens.


Schlussgedanken:

Nicht immer finden alle erwähnten Methoden Anwendung in der individuellen Arbeit. Es ist immer ein sanfter, individueller Prozess. eine Maßanfertigung für dich ganz persönlich - nicht reproduzier- oder kopierbar. Unter Einbeziehung aller Aspekte und Konzepte der klassischen Systemaufstellung, Dynamiken und Beziehungen gestaltet sich dein persönlicher Raum - achtsam und liebevoll begleitet. Beschützt und gehalten durch die Liebe des Lebens.

Die schamanische Aufstellung zeichnet sich vor allem durch ihre ganzheitliche Herangehensweise aus: Sie behandelt den Menschen in seiner Gesamtheit und arbeitet sowohl mit dem Verstand, den Emotionen als auch dem Körper und der Seele.


Sowohl die schamanische als auch die systemische Aufstellung bieten kraftvolle Methoden zur Lösung von inneren und äußeren Konflikten. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass die schamanische Aufstellung den Körper, den Geist und die Seele als untrennbare Einheit betrachtet und alle diese Ebenen aktiv und sichtbar in den Heilungsprozess einbezieht.




Für Menschen, die auf der Suche nach einer ganzheitlichen Methode sind, um alte Muster loszulassen und innere Blockaden zu lösen, bietet die schamanische Aufstellung einen kraftvollen Weg, der Körper, Geist und Seele gleichermaßen anspricht.


Ich freue mich dich vielleicht auf einem meiner Seminare wiederzusehen oder persönlich kennen zulernen. Bis bald

In Liebe

Ingrid


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